6 Wochen ETF-Zuflüsse: Warum steigt der XRP-Kurs trotzdem nicht?

Der XRP-Kurs ist in den letzten 24 Stunden um etwa 2,3 Prozent gestiegen. Dennoch sieht das Gesamtbild schwach aus. Der Token liegt im Monatsvergleich rund 14 Prozent im Minus und hat in den vergangenen sieben Tagen etwa 8,5 Prozent eingebüßt.

Diese Schwäche fällt besonders auf, da es bereits seit sechs Wochen Zuflüsse in die Spot-ETFs gibt. Auf den ersten Blick wirkt das bullisch. Tatsächlich zeigen die Details aber, warum der XRP-Kurs trotzdem stagniert.

Sechs Wochen ETF-Zuflüsse – lässt der Schwung jetzt nach?

XRP Spot ETFs verzeichnen aktuell Zuflüsse in sechs Wochen hintereinander. Der Trend startete Mitte November und führte zu kumulierten Nettozuflüssen von über 1,01 Milliarden USD.

Die stärkste Nachfrage gab es zu Beginn. In der Woche vom 14. November flossen 243,05 Millionen USD netto in die ETFs. Es folgten 179,60 Millionen USD am 21. November und 243,95 Millionen USD am 28. November. Anfang Dezember stieg das Momentum erneut mit 230,74 Millionen USD während der Woche ab dem 5. Dezember.

Seitdem gingen die Zuflüsse deutlich zurück. In der Woche ab dem 11. Dezember waren es 93,57 MIllionen USD, während die letzte Woche bis zum 16. Dezember nur noch 19,44 Millionen USD brachte.

Obwohl die Tabelle also „sechs Wochen Zuflüsse“ zeigt, verlangsamt sich der Trend. ETF-Nachfrage bleibt zwar positiv, beschleunigt sich aber nicht mehr. Das Abkühlen hilft zu erklären, warum der XRP-Kurs trotz der frühen Stärke nicht weiter gestiegen ist.

On-Chain-Signale: Halter-Gruppen jetzt gespalten – Was passiert als Nächstes?

Falls die ETF-Nachfrage abkühlt, aber On-Chain-Halterinnen und Halter stark einsteigen, könnte sich der Kurs dennoch stabilisieren. Dies ist jedoch bisher nicht vollständig passiert.

Ein auffälliges Signal kommt vom Anteil des XRP-Bestands, der seit mehr als einem Jahr nicht bewegt wurde. Dieser Wert stieg von 48,75 Prozent (2. Dezember) auf 51,00 Prozent – das höchste Niveau seit rund vier Wochen. Wenn ältere Coins aktiviert werden, bedeutet das oft, dass langfristig gehaltener Bestand verkauft werden könnte, was auch ohne Panik zusätzlichen Verkaufsdruck bringt.

Gleichzeitig verhält sich eine andere Hodler-Gruppe anders. Der Hodler-Net-Positionswechsel für Wallets, die XRP länger als 155 Tage halten, zeigt, dass der Verkaufsdruck nachlässt. Nettoabflüsse erreichten am 11. Dezember etwa 216,86 Mio. XRP und fielen bis zum 16. Dezember auf rund 154,57 Mio. XRP. Das ist ein Rückgang beim Nettoverkauf von etwa 29 Prozent.

Das ergibt ein gemischtes Bild. Einerseits werden ältere Bestände wieder aktiv, was bärisch ist. Andererseits verkaufen einige dieser Halter gerade weniger, was bisher einen starken Einbruch beim XRP-Kurs verhindert hat. Es bleibt aber möglich, dass diese Coins schon bewegt wurden und die Halter nun auf Preiserholungen warten, um zu verkaufen.

Wenn der Hodler-Net-Positionswechsel nicht auf Grün (also Netto-Käufe) dreht, könnten XRP-Kursanstiege daher nicht nachhaltig bleiben.

Entscheiden aktuelle XRP-Preislevel über den nächsten Absturz?

Die Kursentwicklung spiegelt dieses Gleichgewicht wider. Der XRP-Kurs bewegt sich derzeit innerhalb eines fallenden Keils und bleibt zurzeit in der Mitte seiner jüngsten Preisspanne.

Für bullische Trader ist besonders die Marke von 2,28 USD entscheidend. Ein Tagesschlusskurs darüber würde den Keil durchbrechen und laut Analyse rund 19 Prozent Aufwärtspotenzial vom aktuellen Niveau bedeuten. Das würde die Dynamik wieder auf Käuferseite drehen.

Das Risiko nach unten bleibt derzeit größer. Verliert XRP die Unterstützung bei 1,74 USD, also das 0,618-Fibonacci-Level, eröffnet sich Potenzial für einen Rückgang auf 1,59 USD. Setzt sich die Schwäche am Krypto-Markt fort, wäre eine weitere Ausdehnung bis in den Bereich um 1,41 USD möglich.

Momentan reichen ETF-Zuflüsse allein nicht aus. Da die Nachfrage sinkt und die On-Chain-Signale gemischt sind, bleibt der XRP-Kurs gefangen zwischen stabilisierender Unterstützung und Verkäufern, die langsam wieder dominieren.

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